SHARING – ACHTSAMES UND AUTHENTISCHES MITTEILEN/TEILEN
*****Sei mutig*****
Du bist von Herzen eingeladen, Dich beim Teilen auf ein kleines Abenteuer zu begeben und Dich ein wenig aus Deiner Komfortzone heraus zu wagen. Nimm Dir gerne Zeit und bleib mit Deinen präsenten Empfindungen und Gefühlen verbunden, während Du vielleicht ein kleines Risiko eingehst, um Dich ein wenig mehr in Deiner Ganzheit zu zeigen. (Ein gutes Barometer wie offen und bereit Du bist ein Risiko einzugehen, um Dich zu zeigen, ist, wie sehr Du Dich einlassen und gleichzeitig mit Dir im Kontakt bleiben kannst)
*****Bleib neugierig*****
Üben Dich darin, mit Dir selbst genauso neugierig zu bleiben, wie Du es bei jemand anderem wärst: Frag Dich selbst! Welche Geschichte erzähle ich mir gerade über diese Erfahrung? Sind meine Tränen, Tränen der Trauer oder der Angst? Wo öffne ich und wo verschließe ich mich? Gib Dir selbst die Möglichkeit zu zweifeln: Gehe nicht davon aus, dass Du schon alles weißt über die Erfahrung, die Du gemacht hast oder was Du gerade erlebst. Gib Dir Raum, Dich selbst zu überraschen.
*****Sei nachsichtig und mitfühlend mit Dir*****
Bleib sanft und liebevoll mit Dir selbst und Deinen Erfahrungen. Alles hat seine Zeit und es gibt kein richtig oder falsch, nur verschiedene Anteile von Dir. Genau wie mit jedem anderen Menschen: Vermeide es, zu drängen oder etwas zu erzwingen. Achte darauf, dass Du mit allen nötigen Anteilen im Kontakt bleiben kannst.
*****Teile aus dem Herzen und übe Dich im Vertrauen*****
Bleibe offen und verbunden mit Dir und spüre in Deinen Herzraum. Nimm Dir Zeit, spüre, was gerade in Deinem Körper präsent ist, atme bewusst und Teile was immer auch gerade in Dir lebendig ist. Zeige Dich mit allem, was gerade da ist. Werde fühlbar. Alles von dir ist von Herzen willkommen. Erkenne an, wo du gerade im Moment stehst und vertraue deinem eigenen Prozess.
*****Bleibe selbstverantwortlich bei Deiner Erfahrung ohne über andere zu reden*****
Erzähle immer aus Deiner eigenen Perspektive und in der 1. Person. Vermeiden es, etwas oder jemanden für Deine Erfahrung zu beschämen oder verantwortlich zu machen. Bleibe mit dem, was Du teilst bei Dir selbst und wenn Du Dich auf jemanden in Deinem Prozess beziehst, halte es gerne aufbauend.
*****Sei Dir bewusst, in welchem Raum Du Dich befindest*****
Generell ist Dein persönliches Teilen kein Platz für organisatorisches, Beanstandungen oder ungefragtes Feedback. Versuche, während Du teilst, Dir Deiner eigenen Erfahrungen bewusst zu sein. Bist Du noch mit Dir selbst und der Gruppe verbunden oder verlierst Du Dich in einer Geschichte, die kein Ende findet?
ZUHÖREN UND REAGIEREN, WENN GETEILT WIRD UND WURDE
*****Präsenz*****
Sei präsent und bleibe mit Deiner Erfahrung bei demjenigen, der gerade teilt. Verliere Dich nicht in Deinen eigenen Gedanken und Geschichten, die auftauchen können. Lass Dich von dem, was geteilt wird, mitreißen, ergreifen und berühren.
*****Offene liebevolle Neugierde*****
Bleibe offen für das, was geteilt wird und höre neugierig mit einem liebenden Herzen zu – voller Staunen über die andere Person – so wie man eine neue Landschaft zum ersten Mal entdeckt – und jeden Winkel erkundet und wahrnimmt. Erfahre und erfreue Dich an der anderen Person – wie ein Geheimnis, das es zu erforschen gilt.
*****Geduld und Vertrauen*****
Unterbrich nicht und ziehe keine voreiligen Schlüsse von dem, was geteilt wird. Lasse das Gesagte langsam auf Dich wirken und nimm Dir etwas Zeit, um zu spüren, was sich in Dir bewegt. Wenn Du antworten möchtest, konzentriere Dich auf Dankbarkeit und Wertschätzung. Sei Dir der Tatsache bewusst, dass jeder Prozess sein eigenes Timing hat – lass uns untereinander nicht drängen oder überfordern.
*****Feedback – Reflexion und Spiegel*****
Fühle Dich frei, einen Spiegel oder eine Reflexion Deiner unmittelbaren Erfahrung anzubieten. Ein Spiegel dessen, was Du gesehen, gehört und/oder gefühlt hast. Reflektiere Deine eigene körperliche (somatische) gefühlte Erfahrung beim Zuhören. Zudem verschenke gerne Worte der Wertschätzung. Hierbei ist zu beachten, dass es nicht immer darum geht, durch den Spiegel ein positives Gefühl zu erzeugen.
*****Kein Reparieren, Coachen oder Ratschläge geben*****
Nichts ist kaputt, also gibt es auch nichts, was repariert werden muss. Bleib Dir Deiner selbst bewusst und ziehe keine voreiligen Schlüsse aufgrund Deiner eigenen Erfahrungen. Wir alle haben unsere ganz eigene, einzigartige Lebensgeschichte. Also bitte – keine Ratschläge erteilen. Wenn Du den starken Wunsch verspürst, dies zu tun, überprüfen Dich einmal selbst – was ist Deine Motivation dahinter? Du könnest auch ganz offen fragen, ob Dein Rat im Moment willkommen ist und schauen, ob es passt.
*****VERTRAULICHKEIT !!!*****
Es versteht sich von selbst: Was hier im Kreis geteilt wird, bleibt hier im Kreis. Die Tiefe unserer Verbindung und unseres Einlassens in der Gruppe hängt vom Grad der Sicherheit und des Vertrauens ab – lasst uns alle unseren Teil dazu beitragen, ein möglichst unterstützendes Feld zu schaffen, indem wir in unserer Integrität bleiben und uns hierzu verpflichten.